EU-Bürgerdialog - Meine Ideen für Europa
Die EU – unendlich weit weg, und doch stets präsent im Zentrum der Kritik. So oder ähnlich muss es für Schüler erscheinen, wann immer von der Europäischen Union und ihren Organen die Rede ist. Einerseits weit weg, in Brüssel oder Straßburg verortet, andererseits offensichtlich stets damit beschäftigt, das Leben der Bürger zu regulieren mit Vorschriften zur Krümmung der Salatgurke. Solche oder ähnliche Meinungen über die EU sind häufig und prägen das Bild dieser Institution. Europafeindliche Parteien holen Wählerstimmen mit ihrer Kritik an der EU.
Nicht zuletzt deshalb veranstaltet eine Unterabteilung der EU, der „Ausschuss der Regionen“ immer wieder „Bürgerdialoge“, um den Menschen vor Ort die Arbeitsweise und den Nutzen der EU näher zu bringen. Solch ein Event fand auch am 6.Oktober 2023 in Füssen in der Aula des Gymnasiums statt. Zielgruppe waren Schüler aus Füssen und Umgebung.
Nach koordinierenden TEAMSsitzungen mit Vertretern des Gymnasiums und dem Sekretariat des EU-Regionenausschusses konnte so eine sehr interessante Veranstaltung realisiert werden:
Die Klassen 10c und 10d nahmen mit Herrn Förster, begleitet von Herrn Schuhbeck und Herrn Schmid M. sozusagen im Rahmen einer Exkursion im Fach „Politik und Gesellschaft“ an einem Austausch mit Vertretern der EU, sowie Vertretern der regionalen Wirtschaft und des bayerischen Landtages teil. Auch 50 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums waren anwesend. In kurzen Vorträgen, gefolgt von Diskussionen in kleineren Gruppen konnten sich die Realschüler und Gymnasiasten ein eigenes Bild von der Arbeit der EU und den Menschen, die für sie arbeiten machen. Es wurde in den Gesprächen ziemlich schnell klar, dass viele Vorstellungen von der EU und viele negative Äußerungen über die EU auf mangelhafter Information beruhen. Europakritische Politiker schüren dadurch oft Ängste und können bei ungenügend informierten Menschen einfache Lösungen für komplexe Probleme anbieten.
Frau Schmidle, gebürtig aus Tirol und gelernte Journalistin berichtete z.B. den Schülern über ihren Werdegang und wie sie zur EU kam, wo sie seit mittlerweile 10 Jahren beschäftigt ist. Sie sorgte für Heiterkeit mit der Aussage, dass in Brüssel, entgegen der landläufigen Meinung, keine EU-Beamten sitzen, die „den ganzen Tag überlegen, wie sie den Menschen das Leben schwer machen können.“
Moderiert von Dr. Gsodam vom Europäischen Auswärtigen Dienst konnte so am Ende bei den jugendlichen Teilnehmern beider Schulen ein positiveres Bild der EU festgestellt werden, als es etwa die kurz vorher stattgefundenen U18-Wahlen angedeutet hatten. Auch die Veranstalter zogen eine sehr positive Bilanz des Austausches mit den Füssener Schülern.
